Holt sich KI deinen Job?

Ja, aber nur unter einer Voraussetzung!

Autor: Mario Pricken

Der Hype um OpenAI hat nun auch dem letzten Kreativen klar gemacht, dass Künstliche Intelligenz unaufhaltsam in die Creative Industries vordringt. ChatGPT & Co erledigen kreative Aufgaben in erstaunlicher Qualität: Layouts, Logos, Texte, Illustrationen, Bilder, Kompositionen und sogar Softwarecodes. Dabei ist das erst der Anfang. Die KI von heute könnte man mit einem Kind vergleichen, das gerade eben sprechen lernt. Berücksichtigt man die Milliardenbeträge, die jetzt in diesen Bereich investiert werden, ist klar, dieses Kind wird schon bald hochqualifizierte Jobs vieler Kreativer übernehmen – billiger, schneller und kreativer.

Welche Kreativen müssen um ihren Job bangen?

Vor allem Standardaufgaben wie etwa Pressetexte, Logos, Illustrationen, Layouts für Websites, Printprodukte und sogar Produktdesigns wird die KI innerhalb kürzester Zeit auf hohem Niveau übernehmen. Wer sich gegenüber der KI behaupten möchte, muss seinen Bio-Computer namens Gehirn endlich hochrüsten. Ich staune seit über 25 Jahren, dass die meisten Menschen in den Creative Industries ausschließlich auf ihr kreatives Talent und ihre kreative Intuition bauen. Doch wer nur mit dem Bauch arbeitet, stößt meist schnell an seine Grenzen und neigt dazu sich zu wiederholen. Mir sind in all diesen Jahren überwiegend Kreative begegnet, die im Grunde dasselbe tun, was eine KI tut: Sie kopieren, was andere oder sie selbst schon einmal erdacht haben, um es anschließend in neuen Ideen zu remixen.

Eine KI betrachtet die Welt immer durch einen Rückspiegel: Sie greift auf altes Wissen zurück, um es neu zu kombinieren – aber stets nach den Regeln der Vergangenheit. Und genau hier liegt deine Chance: Die Regeln der Zukunft liegen noch vor uns und müssen erst von Menschen definiert werden. Daraus ergeben sich neue Spielräume für disruptive Ideen, radikale Geschäftsmodelle, neue Formate oder innovative Produkte. Künftig geht es nicht mehr um nette Ideen in bereits etablierten Feldern, sondern um radikale Regelbrüche, die völlig neue Spielfelder eröffnen!

Welche Fähigkeiten müssen Kreative künftig mitbringen?

Was Menschen in den Creative Industries jetzt brauchen, ist die geistige Fähigkeit große kreative Sprünge zu machen, bestehende Grenzen zu sprengen, neue Wirklichkeiten zu erfinden und disruptive Ideen auf Top-Niveau zu entwickeln! Doch meiner Erfahrung nach fehlen dem Großteil die entsprechenden Skills: Wie organisiert man ein produktives Kreativmeeting, das zu mutigen Ideen inspiriert? Welche der rund 50 Kreativmethoden beherrsche ich und setze ich wann richtig ein? Welche Denkstrategien stehen meinem Gehirn zur Verfügung, um meine Kreativität zu befeuern und neue Blickwinkel einzunehmen? Wer diese Tools beherrscht und sich endlich von romantisierten Klischees über kreative Intuition verabschiedet, wird zukunftstauglich! Vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer ist es oft nur ein kleiner Schritt, gerade wenn es um das Thema Kreativität geht!

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